Die schönsten  Momente vom  aktiven Wassersport 1963 bis 2010                            zurück

Wie ich zum Segeln kam... und davon ca 14'000 SM auf dem Neuenburgersee...

 

Wie ich schon auf der Seite "über mich" erwähnte, habe ich seit frühster Jugend eine starke Beziehung zum Wasser. Im Sommer 1973, damals waren wir nicht mehr mit unserem Motorboot unterwegs, wir kamen mit Freunden auf das Thema Segelsport zu sprechen. Während den Sommerferien 1973 machten wir Ausflüge an unsere Juraseen, von Hafen zu Hafen. Hier eine schönes Segelboot - da auf dem See draussen so ein Ding, das wäre genau das Richtige. Kurz entschlossen machten wir uns ernsthaft daran, ein Segelboot zu kaufen. Aber ich hatte ja nur den Motorboots-Ausweis, macht nichts - ein Schiff muss gleichwohl her. In kurzer Zeit wurden wir fündig und in einer Werft am Bielersee fanden wir unser erstes Segeltraumschiff. 2 - 3 Mal fuhren wir hin und nach ca 10 Tagen waren wir handelseinig. Die Frage eines Bootplatzes hatte sich schnell gelöst. Schiff kaufen, im See draussen etwa 150 m vom Ufer entfernt eine Boje vom Verkäufer übernehmen, mit der mündlichen Zusage, dass wir so lange an dieser Boje hängen dürfen wie es uns gefällt. Der Vertrag wurde unterschrieben - die Hälfte des Kaufpreises in bar beim Händler deponiert, die andere Hälfte nach 30 Tagen seit der Übernahme des "HURLEY 24". Die Werft erledigte alle Formalitäten mit den Behörden. So nun möchten wir als 5- köpfige Familie unsere Freizeit auf dem Segelboot verbringen. Aber halt, das erste Problem war schon da, wie kann ich nur mit dem Motorbootsausweis ein Segelschiff bewegen. Eine Anfrage bei der Seepolizei, ob ich unter Motor einige Runden auf dem See drehen dürfte... "Nein" und nochmals nein war die Antwort des diensthabenden Beamten. Den Lernfahrausweis für Segelboote habe ich rechtzeitig angefordert - also blieb mir nicht anders übrig als jemanden zu suchen, der die Lizenz schon hatte. Mein Schwager der segelte (mit einer Jolle) und auch keinen Ausweis besass, wusste in seinem Bekanntenkreis jemanden der eine gültige Lizenz zum Segeln habe. Dieser jemand den ich damals noch nicht kannte, ist heute ein sehr guter Freund von uns. Auf diesem ersten "Törn" auf dem Bielersee konnte ich erstmals erfahren, dass ein Segelboot unter Segel schon noch etwas mehr brauchte als mit einem "Aussenborder am Schiffsspiegel" herumzukurven. Kurz entschlossen meldete ich mich bei der Segelschule Thunersee zu einem 3- wöchigen Kurs mit anschliessender Prüfung an. In Spiez, wo ich alle Tage hinfuhr, durfte ich 3 tolle Segelwochen erleben. Mittlerweile wurde es Herbst und schon bald musste das Boot ins Winterlager kommen. Die Bootswerft erledigte alles für gutes Geld. Was ich vergessen habe: Um auf das Boot zu gelangen, brauchten wir noch ein Dingi, was immer ein Horror für die Bordfrau war.

1974 schon um die Ostertage kam das grosse Verlangen nach dem Wasser und bald wurde unser Segelboot zum ersten Mal mit vollem Stolz vom noch unerfahrenen Kapitän (unerfahren mit Segelboot) seiner Familie vorgeführt. Nun gings an den freien Wochenenden aufs Wasser. Auch die ersten Sommerferien auf dem Segelboot waren ein Erlebnis. So richtig trauen konnte ich damals den Elementen Wasser und Wind noch nicht. Immer ein bisschen "Ungutes" fühlen (sprich Respekt), sich in keiner Situation absolut sicher sein, das war das Rezept aus der Segelschule. In der Zeit des Motorbootfahrens auf dem Murtensee beachtete man die beim Segeln geltenden Gesetze noch nicht so heftig. Dieser See war ja auch im Verhältnis zum Bieler- oder sogar zum Neuenburgersee eine kleine liebliche "Glungge".

 

1975 war das Jahr in dem meine Familie anstelle des Beibootes auf einen festen Hafenplatz hoffte. Ja, wir hatten Glück, sagten dem Bielersee auf Wiedersehen und konnten im Spätfrühling nach Avenches Plage, wiederum an den Murtensee, wo soeben eine neue Hafenanlage in Betrieb genommen worden war, zügeln. Problemlos erhielt ich einen Platz, sogar nach Wunsch, unmittelbar hinter der Mole. Dummerweise beachtete ich nicht, dass der Platz unter einer starken Molenbeleuchtung war. Oft in den lauen Sommernächten wurde dann dieser Ort, mit viel Licht, von den jungen Gästen vom Campingplatz aufgesucht um ungestört kleinere und grössere Feste zu feiern. Oft bis in die frühen Morgenstunden wurden wir mit Musik berieselt die uns nicht unbedingt gefiel. Schon kam wieder der Gedanke, einen anderen Hafenplatz zu suchen. Mittlerweile hatten wir uns auch ein etwas grösseres Boot angeschafft, die Atlas 29. Dieses Schiff kauften wir in Estavayer-le-Lac bei einem Schiffshändler, den es meines Wissens schon lange nicht mehr gibt. (Nicht die heutige renommierte Firma)! Eine kleine Leidensgeschichte nahm seinen Lauf und wie es mir erging, können noch heute andere Eigner bestätigen, denn auch diese wurden zum Teil schwer gelegt. Gut, vorbei ist vorbei und alles hat sich mit der Zeit von selbst ergeben.

 

Dank dem Hinweis eines lieben Freundes, konnten wir am Neuenburgersee in der neuen Hafenanlage von Auvernier einen Bootsplatz finden. Im Herbst 1975 konnte ich einen Mietvertrag abschliessen, der bis Ende September 2010 aufrecht erhalten werden konnte. 1976 kam der Umzug in den neuen Hafen und in den "grossen See". Meiner Familie und mir war es am Anfang schon etwas mulmig, sich auf dieser "grossen" Wasserfläche aufzuhalten. Mit den Jahren lernt man ein Revier kennen, die Wetterlage zu beurteilen und man traut sich einiges zu. Wir sind dankbar, dass wir über so viele Jahre hinweg von Missgeschick und Unfällen verschont wurden.

 

 

Im Sommer 2010 habe ich den Motor zur letzten Fahrt an den Kran gestartet...!...s. Seite Segelsport